"Attraktive Männer in Berlin" Folge 12: Der Jurist
Der Jurist hat etwas Anständiges gelernt. Und ihm stehen so viele Wege offen! Er kann in den öffentlichen Dienst gehen (Sicherheit!), in einer Kanzlei arbeiten (Geld!) oder Anwalt berühmter Steuerhinterzieher oder unbekannter Terroristen werden (Prestige!).

Weil der Beruf so schrecklich anständig ist, hat er eine hohe Anziehungskraft auf sozial schwierige Männer. Solche Jungs ahnen schon in ihrer Jugend: entweder Drogenkarriere oder Jurist werden. Das Jura-Studium ist ein Weg, dem vorhandenen Wahnsinn in einem bürgerlich-etablierten Rahmen Einhalt zu gebieten. Alles geht rational nach vorgefertigtem Recht und Gesetz zu, alles Persönliche tritt in den Hintergrund. Nicht umsonst heißt der sympathische Werbeslogan des Rechtsportals Juris: „Ich habe immer Recht!“.

Die Jungs ahnen auch: Mit Frauen und der Liebe wird es schwierig – aber so ein Anwalt mit Eigentumswohnung, da lässt sich jederzeit eine Neue finden! Wer sich also auf einen Anwalt einlässt, sollte sich auf einen unpersönlich, überheblich und nüchtern argumentierenden Gegner mit wenig Empathie oder Sinn für das wahre Leben einstellen. Auf Frauen mit hohem Sicherheitsbedürfnis und Hang zu schrägem Sozial- und Kommunikationsverhalten kann der Jurist aber durchaus eine große Anziehungskraft haben. Denn wie es so schön im Juristen-Latein heißt: Suum cuique - Jedem das seine.