Gefallene Idole
Wenn man in den 90ern jugendlich war, gab es berühmte Leute, die man uneingeschränkt toll fand. Weil sie einfach gut und subversiv waren und ihr Ding machten. U2 machte damals tolle Platten, Johnny Depp tolle Filme und Christian Ulmen tolles Fernsehen.

Heute muss man das Radio ausstellen, wenn ein neuer Song von U2 gespielt wird. Johnny Depp, der in den 90ern aus der Erfolgsserie „21 Jump Street“ ausgestiegen ist, weil er sich nicht vermarkten lassen wollte, prangt als Jack Sparrow auf jeder Frühstücksbox. Und Christian Ulmen trägt Westen und wirbt für das Diätmittel Almased.

Ob Idole wirklich was taugen, zeigt sich immer erst mit der Zeit. Oder es tauchen neue auf, von denen man es nicht erwartet hätte. Bruce Springsteen hat noch nie für irgendwas Werbung gemacht, und „Die Simpsons“ sind seit 25 Jahren die beste Sendung im Fernsehen. Daher für alle Jugendlichen der Tipp: die Namen von Miley Cyrus oder Justin Bieber lieber auf die Federmappe kritzeln statt auf den Unterarm tätowieren lassen. Ein Take-That-Tattoo kann man sich schließlich auch noch mit 40 stechen lassen.