Fassadenmänner
In Berlin gibt es eine Reihe exklusiver Orte, an denen man unbedingt mal gewesen sein möchte: das Soho House in Mitte, der China Club über'm Adlon, die Berlinale-Eröffnungsparty am Potsdamer Platz oder die Lufthansa VIP-Lounge in Tegel. Doch dafür muss man sich anstrengen, auf irgendwelchen Gästelisten stehen, Führungspositionen haben oder wichtige Leute kennen.

Ist man dann aber erstmal drin und das erste Interesse befriedigt, denkt man: mh. Die Leute sind arrogant und langweilig. Die Musik ist doof. Die Einrichtung ist geschmacklos.

Ähnlich verhält es sich mit einer bestimmten Art von Männern, deren Attraktivität nur Fassade ist. Sie sind Wirtschaftsführer, Filmemacher, Politiker der A-Liga, Moderatoren oder Schauspieler, sie kennen viele Leute, sind reich und sehen gut aus. Auf Frauen üben sie eine magnetische Anziehungskraft aus, man will sie kennenlernen und - noch schlimmer - man will, dass sie einen beachten.

Dann steht man endlich neben ihnen und hört sie allerhand dummes Zeug reden, eitle Sätze sagen und dämliche Witze machen, und man denkt wiederum: mh.

Für die Orte wie die Männer gilt: hingehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, das Geglitzer etwas genießen und dann schnell die Biege machen – und zwar dorthin, wo wahre Exklusivität herrscht: Zu Orten und Männern, die mehr halten als sie versprechen.