Reiche Männer in Anzügen – Go West!
Das Lebensziel „reich heiraten“ hat ja in Akademikerinnenkreisen vor lauter Emanzipation im Großen und Ganzen ausgedient. Eigentlich schade, denn in der Branche der Berliner Kulturwirtschaft, in der sich die jahrelang studierten und vor Kompetenz strotzenden jungen Frauen in Theatern, Fernsehproduktionsfirmen, Galerien und Kreativ-Agenturen mit Hungerlöhnen und befristeten Kettenverträgen über Wasser halten, könnte doch ein wohlhabender Unternehmensberater/ Anwalt/ Zahnarzt recht hilfreich sein.

Das erste Problem ist: wo findet man solche Männer? Nein liebe Damen, nicht auf coolen Hinterhofparties in Kreuzberg oder morgens um drei in kleinen schummrigen Bars in Mitte. Diese Herren arbeiten alle hart und können ihre Wochenenden nicht massiv alkoholisiert an der Theke oder auf dem Dancefloor verbringen. Aber es gibt sie in Berlin, und zwar im Westen der Stadt. Gehen Sie nach Charlottenburg und Tiergarten zu Afterwork-Parties, die arbeitnehmerfreundlich um sieben beginnen und um eins enden. Hier wimmelt es nur so von vor Geld stinkenden Karrieristen in Richard-Gere-Gedächtnis-Anzügen, die unheimlich gerne Ihren Kulturjob mitfinanzieren würden.

Das zweite, viel gewichtigere Problem ist aber: diese Männer sind strunzlangweilig. Sie reden allgemeingültiges Zeug und versuchen vergeblich, witzig zu sein. Da hilft kein schnelles Auto oder lichtdurchflutetes Loft - es sei denn, Sie sind eine aufstiegsgeile, 25jährige Russin ohne Ehre im Leib. Also: tapfer bleiben und auf zum nächsten Kettenvertrag!