Warum attraktive Berliner Männer Frauen nicht ansprechen
Wenn man in der Provinz aufgewachsen ist, ist man vom abendlichen Ausgehen in Etablissements wie dem „Anyway“ oder „Heaven 17“ gewohnt, im Laufe des Abends hier und da angequatscht zu werden. Meist von Bekloppten, aber auch mal von guten Jungs. Nicht so im Berliner Nachtleben. Attraktive Berliner Männer, die lustig und lässig sind, würden das nie tun: fremde Frauen ansprechen. Da kann man noch so einladend an der Theke stehen, lächeln, sich dreimal pro Abend offenherzig zum Klo durchdrängeln oder mit Mörderhüftschwung tanzen. Nichts.
Statt dessen gehen Frauen in Berlin irgendwann gezwungenermaßen dazu über, selbst die Jungs anzusprechen, was entweder in einem tiefen schwarzen Loch voller Langeweile oder in einem Satz von ihm endet wie „Meine Freundin ist Meeresbiologin und kommt aus Venezuela“.
Dabei handelt es sich durchaus um eine kiezabhängige Problematik. Denn es läuft ganz anders, wenn man mal in Neukölln Süd unterwegs ist. Endlich ruft einem mal jemand „geiler Arsch“ oder „willst du misch heiraten“ hinterher. Das ist doch mal was fürs Herz! Wenn man dann wieder zwischen den gelangweilten Typen im Monarch steht, weiß man zumindest um seinen geilen Arsch. Und wenn man das erst mal weiß, dann läuft es plötzlich von allein, die Jungs gucken und lächeln und sprechen sogar und wir erkennen: Es ist nicht der Po, sondern die Pose.
rikscha am 09. November 11
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