Dienstag, 25. März 2014
Feuchte Träume: Von Kameramännern und Journalistinnen
In handelsüblichen Porno-Produktionen spielen gern Männer aus Berufszweigen wie Kfz-Mechaniker („Ich wechsel nur eben mein ölverschmiertes Unterhemd“) oder Klempner („Ich wollte mal kräftig Ihren Abfluss durchspülen“) eine tragende Rolle, Frauen üben dabei häufig Berufe aus wie Krankenschwester („Lassen Sie mich Ihre Temperatur fühlen“) oder Stewardess („Folgen Sie mir bitte aufs Bord-Klo“).

Unter Akademikern sind solche Berufe als sexuelle Projektionsflächen verpönt. Studierte erotische Phantasien richten sich gern auf Berufe, die auch intellektuellen und kulturell-interessierten Ansprüchen genügen.
Für Frauen ist der Berufs-Poster-Boy ihrer feuchten Träume der Kameramann: auf seinen breiten Schultern trägt er die tonnenschwere Kameraausrüstung, mit seinem technischen Sachverstand und seinem visuellen Talent setzt er das unkonkrete Gefasel des Regisseurs in tolle Bilder um, für seine Filme ist er mal wochenlang im Kongolesischen Dschungel (gefährlich!), mal in der Wüste Gobi unterwegs (heiß!).

Als Pin-up für den gebildeten Mann eignet sich die Journalistin: intelligent und doch sexy. Sie kann schreiben und kritisch denken, sie trifft ständig interessante Menschen und versteht viel von Politik und Kultur. Selbstbewusst wie sie ist, weiß sie auch im Bett, was sie will.

Wenn Sie Demokrat/in sind und sich diesem sexuellen Klassendenken nicht anschließen wollen: Schauen Sie auch als Professor/in mal einem Bauarbeiter/in auf den Hintern!