Freitag, 3. Januar 2014
„The Untouchables“ – Neue Väter
Die neuen Väter können nichts falsch machen. Sie werden von ihren Eltern bewundert für ihre Bereitschaft, sich die Kinderbetreuung zu teilen, von ihren Frauen gelobt, weil sie auch mal die Spülmaschine ausräumen, und von den Medien als Speerspitze der Moderne bejubelt. Die perfekteste Sorte der neuen Väter ist gleichzeitig noch lässig geblieben, trägt coole Klamotten und geht regelmäßig aus oder Fußball spielen. Am Nachmittag ist der neue Vater mit seinem hübschen Kind im Bioladen und kauft verantwortungsvoll ungespritztes Gemüse. Er macht alles richtig.

Alles! Das ist das Problem. Denn das Perfekte, Unangreifbare, Überlegene dieser Väter löst ungewollte Aggressionen aus. Man möchte ihm entgegenschreien: „Na, toller unkonventioneller Lebensentwurf, was? Voll unspießig, ne? Beziehung auf Augenhöhe und enge Bindung zum Kind, jaja, hähähä!!!“. Doch danach würde man sich so schlecht fühlen als hätte man gerade seinen Traumprinzen mit Johnny Rotten betrogen.

Man kann einfach keine bösen Witze über die neuen Väter machen ohne dumm dazustehen, ebenso wenig wie über Dicke, blonde Frauen und Ausländer. Also Schluss.