Donnerstag, 27. September 2012
Schöne Männer – was nun?
Rein quantitativ gesehen gibt es auf der Welt deutlich mehr schöne Frauen als schöne Männer. Schöne Männer genießen daher einen Exotenbonus, haben aber auch ein massives Problem: Mutti war nämlich vom ersten Moment an voller Begeisterung, und das ist sie bis heute. Nicht nur sie: Schon als Kleinkinder wurden die hübschen Bübchen von Nachbarinnen, Lehrerinnen und Freundinnen ständig mit einem „Oh wie süß“ bedacht und mit viel Aufmerksamkeit beschenkt. Das setzte sich in der Pubertät einfach fort: während andere pubertierende Jungs am laufenden Band demütigende und frustrierende Situationen aushalten und meistern mussten, um die Mädchen zumindest mit Intellekt, Gitarrenspiel oder guten Witzen für sich zu gewinnen, und so ihre Charakterbildung vorantrieben, konnten sich die schönen Jungs einfach hinstellen und anquatschen lassen.

Schöne Männer brauchen nicht witzig, einfallsreich oder klug zu sein. Sie sind es gewohnt, dass Frauen sie auf der Straße, in der Kneipe oder im Büro umschwärmen und mit ihnen ins Bett gehen wollen. Da sie zusätzlich eine quasi über-symbiotische Bindung zu ihrer Mutter haben, soll die Frau an ihrer Seite ebenso begeistert und pflegend um sie herum wedeln – wenn sie das nicht erfüllt, wird sie gerne der Lieblosigkeit und Egozentrik bezichtigt. Die charakterliche Rettung für jeden schönen Mann ist es, eine selbstbewusste, unabhängige Frau zu treffen, um die er sich wirklich bemühen muss.

Wenn Sie sich also in einen schönen Mann verlieben, tun Sie einfach so, als seien Sie eine selbstbewusste, unabhängige Frau, die sich eigentlich nicht für ihn interessiert und ganz anders ist als seine Mutter. Das ist die einzige Chance.